FREIZEIT: Die Roller werden älter, ihre Fans dagegen jünger

13. IWL-Rollertreffen am 14./15. August in Ludwigsfelde

LUDWIGSFELDE - Es ist schon eine besondere Faszination, die die Ludwigsfelder Roller Pitty, Berlin, Wiesel und Troll ausüben. Die Menschen am Straßenrand bleiben stehen und wundern sich über die schönen und lautstarken Gefährte. Mitte August versammeln sich wieder mehr als 150 von ihnen zum IWL-Rollertreffen in Ludwigsfelde, dem 13. inzwischen.

Ines Krause, die Ludwigsfelder Museumsleiterin, und Rollerexperte Manfred Blumenthal bereiten das Treffen seit Monaten vor und informierten jetzt über ihre Pläne zu dieser 13. Zusammenkunft.

„Man könnte ja denken 13. Rollertreffen – alles ist wie immer“, so Ines Krause. Doch haben sich die Organisatoren für dieses Jahr etwas Neues einfallen lassen: Während bei den früheren Treffen viele der weitgereisten Besucher einen Abstecher nach Berlin machten, um ihre Roller vor Reichstag und Brandenburger Tor zu fotografieren, gehört der Berlinbesuch diesmal zum offiziellen Programm am Samstag. Ziel ist das 1. Berliner DDR-Motorradmuseum, danach geht es zum großen Rollerkorso durch die Stadt. Erstmalig steht dabei Groß Schulzendorf auf dem Tourenplan. Um 18 Uhr geht es dann zum Rollerfahrertreffen in das Kulturhaus, während die Schätze auf dem bewachten Rathausplatz stehen.

Am Sonntag gibt es dann wieder Geschicklichkeitswettbewerbe und die Wahl des schönsten Rollers. „Wir haben schon 50 Anmeldungen“, so Krause, doch kommen die meisten erfahrungsgemäß erst kurz vor Meldeschluss Anfang August.

Dass die Roller auch nach 50 Jahren nicht aus der Mode kommen, das zeigen in Krauses Augen die jünger gewordenen Teilnehmer des Treffens, aber auch die große Nachfrage nach Rollern. Denn wie Blumenthal berichtet, steigen die Preise für gut erhaltene Roller. Besonders beliebt ist dabei der Berlin, der als der Schönste gilt und in Zeiten der Finanzkrise auch eine sichere Wertanlage darstellt.

Weniger sicher ist hingegen die Anreise mit den alten Gefährten. Das liegt nicht so sehr an der Sicherheit, sondern an der Geschwindigkeit. „Der Troll geht bis 90, da kann man auf der Autobahn im Windschatten der Lkws fahren“, sagt Blumenthal. Wenn der Brummi allerdings bremst, dann wird es mit den alten Rollerbremsen ganz schön heikel, „das ist kein Spaß auf der Autobahn . . .“ (Von Mike Jentsch)