Bowdenzüge mit Edelstahlinnenzug und

einen Außenzug aus Flachdraht mit Tefloninnenleben

Immer wieder lesen und hören wir von Problemen mit den Bowdenzügen. Entweder sind diese zu porös oder ihre Zugkraft lässt zu wünschen übrig. Wir haben uns der Problematik mal angenommen und möchten Euch einen guten Tipp dazu geben. Die Informationen für diesen Beitrag sind einmal von Dirk Beckmann (IWL-Rollerfreund)) und aus dem Sonderheft Nr. 27-2001 Oldtimer-Markt ( Beiträge von Harald Knäbel - Kaiserslautern und HR/FK )
An manchen Motorrädern und auch an unseren IWL-Rollern sind die Bowdenzüge in sehr engen Radien verlegt. Bei den normalen Bowdenzügen, bleibt eine Menge Kraft in den Bögen ,,hängen". Gerade bei den Kupplungs- und Bremsbowdenzug. Die Standartbowdenzüge müssen wir nach gewisser Zeit immer wieder ölen und fetten. Bei den Teflonhüllen entfällt dies (schon aus Sicherheitsgründen), da sich sonst die Teflonbeschichtung auflöst und kleine "Röllchen" bilden, die den Innenzug schwergängig machen und/ oder ganz blockieren.

Nie mehr ÖL oder FETT an Bowdenzüge doch bessere Zugkraft !!!

Welche Materialien benötigt man:
- einen Edelstahlinnenzug mit Rundkopf, wie er auch bei Mountainbikes und Rennrädern benutzt wird und am Bremsgriff sitzt (die lange Version für Hinterradbremse) oder entsprechende Meterware
- einen entsprechenden Außenzug (Flachdraht, Teflon) ; Quelle: gute Fahrradgeschäfte
- einen großen Lötkolben; Quelle: Baumarkt, am besten und ideal ist ein Gaskolben für ca.10 €, er hat mehr ,,Dampf" oder  mindestens einen 300 Watt Elektrolötkolben
- einen alten Bowdenzug wegen der Länge und der Anbauteile (oder neue aus dem Kfz-Zubehörhandel)
- Lötzinn
- zwei Kombizangen o.ä.
- einen guten Seitenschneider, Kneifzange o.ä.
Wie stellt man einen neuen Bowdenzug her:
- mit dem Lötkolben wird z.B. vom Bremszug der Flachkopf vom unterem Ende abgelötet, dabei den Innenzug mit einer Kombizange festhalten um die Wärme besser abzuleiten (beim Anlöten auch die Zange benutzen).
- der alte Außenzug wird abgezogen und der neue Außenzug auf gleicher Länge geschnitten
- die genaue Länge des alten Innenzugs auf  den des Neuen übertragen und abschneiden
- beide Enden des neuen Innenzuges verzinnen, so lässt er sich besser in den Außenzug einfädeln und auch abschneiden. Zu beachten ist, der verzinnte Bereich sollte bei der Seele unmittelbar hinter dem Nippel zu Ende sein, also Nippellängeberücksichtigen. Sollte es nicht der Fall sein, die Seele entsprechend ein Stück kürzen. Es ist wichtig, weil gleich hinter dem Nippel der Zug auf Biegung beansprucht wird und sonst Bruchgefahr besteht.
- ein Nippel schon anlöten (man lässt dabei das Lot sozusagen von hinten einfließen bis sich vorn am Nippeltrichter, in diesem Fall unten, ein runder Tropfen gebildet hat, der kann dann mit einer Feile in Form gebracht werden. Zinn läuft, kriecht auch bei der verzinnten Seele von unten nach oben (Kapillarwirkung), das heißt man kann das Zinn auch unten am Trichter vom Nippel aus ansetzen. Bei dem Brems- und Kupplungsbowdenzug ist unbedingt zu beachten, die Enden der Seele nach dem Aufstecken der Nippel mit einem Körner (o.ä.) aufzudröseln (siehe Bild), so dass sich die einzelnen Drahtenden fächerartig im Trichter verteilen.
- die verzinnte Seele mit einem schon angelöteten Nippel in den Außenzug einfädeln
- jetzt den zweiten Nippel anlöten und wie beim Ersten verfahren
- nach dem Abkühlen ist der Bowdenzug fertig und die Lötstellen werden vom Flussmittel gereinigt um eine Korrosion zu vermeiden
Man sollte zudem schon Löterfahrungen haben und sicherheitshalber erst einmal üben, da eine ,,kalte" Lötstelle hier durchaus auch Lebensgefährlich sein kann
Bowdenzugherstellung
Bowdenzugherstellung Bowdenzugherstellung

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Stand: Juni 2011